Open-Source-Software im öffentlichen Bereich

Verantwortungsvoller Umgang mit öffentlichen Geldern bedeutet für uns, dass Software zugänglich und frei verfügbar sein sollte – nach diesem Credo denkt und handelt die publicplan. Diese Herangehensweise fördert die Weiterentwicklung und steht für Partizipation. Aus diesem Verständnis heraus hat sich die publicplan dem Gedanken der freien und Open-Source-Software verschrieben.

Als Dienstleister für die Verwaltung haben wir die besondere Verantwortung, direkt mit öffentlichen Geldern umzugehen. Das Veröffentlichen von Software, die mit diesen Geldern finanziert wurde, bringt enorme Vorteile mit sich. Ein Beispiel ist die Software-Nachnutzung, durch die eine bereits bestehende Software nicht von Grund auf neu programmiert werden muss, wenn sie in anderen Behörden zum Einsatz kommen soll. Durch die Nutzung von Open- Source-Software in der öffentlichen Verwaltung werden zudem Herstellerabhängigkeiten vermieden und somit die digitale Souveränität des Staates gefördert.

Wer steckt hinter Open-Source-Software?

Um mit einem Vorurteil aufzuräumen: Open-Source-Software entsteht mittlerweile nicht mehr nur im heimischen Keller von Einzelnen, sondern auch in den Abteilungen großer Unternehmen, die den Open-Source-Gedanken verstanden haben und leben. So wurde der freie Container-Orchestrator Kubernetes ursprünglich von Google entwickelt, bevor die Software an die Cloud Native Computing Foundation gespendet wurde. Mit diesem Schritt konnte sich eine herstellerunabhängige, weltweit vielfach genutzte Cloud-Software etablieren, die einen großen Nutzen für die Allgemeinheit birgt und eben nicht nur für einzelne Software-Hersteller.

Doch in den Anfangsjahren von Open-Source-Software, um die 90er-Jahre herum, sah das noch anders aus. Man konnte sich fast immer sicher sein, dass Open-Source-Software von ein paar wenigen Individuen geschrieben und veröffentlicht wurde. Die Liste der Beispiele hierfür ist lang: Richard Stallman, Gründer des GNU-Projektes; Linus Torvalds, Entwickler des Linux- Kernels; oder Ian Murdock, der die freie Linux-Distribution Debian entwickelt und veröffentlicht hat.

Doch seit vielen Jahren bereits findet ein Wechsel statt. Seitdem große Unternehmen den Nutzen von Open-Source-Software erkannt haben, ist die Anzahl der großen Player deutlich gestiegen. Auch Firmen wie Netflix oder Zalando veröffentlichen auf entsprechenden Code-Plattformen jährlich mehrere Millionen Zeilen Code, die von Menschen und Projekten weltweit genutzt und eingesetzt werden können. Und die Zahlen sprechen für sich: Mehrere hundert Repositories, tausende von Likes und etliche Pull-Requests auf den Projekten, zeigt alleine bei Netflix und Zalando das große Engagement, das durch die Veröffentlichung von Software ausgelöst wird. Die Community nimmt sich der Probleme der Software an, verbessert sie und gibt diese Verbesserungen als Pull-Requests an die Initiatoren zurück. Eine Win-Win-Situation für alle also.

Die menschliche Komponente

An Open-Source-Software kann sich jeder beteiligen. Zugänglichkeit und Inklusion gehören zu den wichtigsten Pfeilern der Communities. Die diversen Plattformen, auf denen die Source-Codes der Software gehostet sind, ermöglichen ein kollaboratives Vorgehensmodell, bei dem jeder mit seinen Anmerkungen oder Kontributionen mithelfen kann. Der Weg, den Einzelpersonen dabei bestreiten können, variiert von Softwareprojekt zu Softwareprojekt. Prinzipiell stoßen die meisten auf OSS-Projekte, zu denen sie beitragen können, wenn sie selber auf der Suche nach einer Problemlösung sind. Der persönliche Bezug zum Projekt wächst mit der Zeit, sodass aus anfänglichem Bug-Reporting die ersten Contributions werden.

Wenn Unternehmen Open-Source-Software für ihre gewinnorientierten Zwecke nutzen möchten, ist das in Ordnung – besonders beliebt macht man sich bei der Community, wenn man einen Mehrwert an diese zurückgibt. Auch hier lautet das Stichwort aktive Kontribution, beispielsweise durch das Finden und Lösen von Softwarefehlern (Bug Fixes) oder das direkte Erweitern und Verbessern und der Software. Finanzielle Unterstützung hilft Software-Projekten, um die Arbeit von Entwicklern entlohnen.

Die publicplan lebt den Open-Source-Gedanken

Das Modell “Open-Source als freie Marktwirtschaft für die digitale Welt” findet großen Anklang in der Politik und der öffentlichen Verwaltung, und viele Experten sind sich der Vorteile dieses Modells bewusst. Die publicplan hat sich seit ihrer Gründung dem Open-Source-Gedanken verschrieben und fördert entsprechende Projekte und Entwickler. Sei es durch das Zurückgeben von Code in die Community oder aktives Veranstalten von Community-Events, Sponsorings, etc. Der Open-Source-Gedanke bestimmt das Denken und Handeln der publicplan, und für unser Ziel, die Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben, gibt es keine bessere Haltung und Herangehensweise.

Philip Haas/Sebastian Keitel
publicplan GmbH
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