KI, Edge Computing, DevOps, Cloud – Die IT-Trends bis 2024 von IDC

In den kommenden fünf Jahren werden durch mehr Entwickler, agile Methoden und intensive Wiederverwendung von Code insgesamt 500 Millionen neue Anwendungen erstehen – so viele wie in den vergangenen 40 Jahren zusammen.
– Bis 2024 werden KI-unterstützte Benutzeroberflächen und Prozessautomatisierung ein Drittel der heutigen bildschirmbasierten Anwendungen ersetzen.
– Bis 2022 werden die verfügbaren Talente und Mitarbeiter für moderne Technologien nicht einmal 30 Prozent der weltweiten Nachfrage decken können.
– Bis 2024 wird die Entwickler-Community weltweit um 30 Prozent wachsen – getrieben durch eine „neue Art“ professioneller Entwickler.
– Bis 2023 werden 75 Prozent der gesamten IT-Ausgaben in Technologien der Dritten Plattform der IT (Cloud, Mobile, Big Data & Analytics, Social, KI, AR/VR, IoT, Robotics, 3D Print, Next Gen Security) fließen.

IDC wagt einen Blick bis 2024.
IDC wagt einen Blick bis 2024.
Foto: Ernest Vursta – shutterstock.com

Auch 2019 und die Jahre danach wird die Digitale Transformation nach wie vor der mit Abstand wichtigste Treiber für IT-Investitionen bleiben. Die makroökonomischen Auswirkungen dieser Transformation sprechen dabei für sich: Bis 2022 werden bereits über 60 Prozent der globalen Wertschöpfung digitalisiert sein.

Im Umkehrschluss bedeutet dies für alle Unternehmen, die sich jetzt nicht darauf vorbereiten, dass ihr traditionell adressierbarer Markt bereits in weniger als fünf Jahren auf ein gutes Drittel vom heutigen Markt zusammenschrumpfen wird. Die Uhr tickt dementsprechend laut in den Chefetagen!

IT-Umgebungen jetzt neu erfinden

Auch wenn das alles zwar auf den ersten Blick nicht neu klingen mag, so stehen die Unternehmen dennoch vor einer neuen Phase disruptiver Veränderungen über die nächsten fünf Jahre. Die eigenen IT-Fähigkeiten sind zunehmend unternehmenskritisch für Wachstum und Erfolg. Unternehmen müssen ihre IT-Umgebungen jetzt praktisch neu erfinden, um in der digitalisierten Welt weiter wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die wichtigen Handlungsfelder

Das bringt in den kommenden Jahren folgende Kernhandlungsfelder für CIOs mit sich:

  • Public Cloud Plattformen und ihre Ökosysteme werden zur primären Quelle technologischer Innovation.
  • Agile Methoden und DevOps sind die wichtigsten Ansätze, um die Geschwindigkeit digitaler Innovationen deutlich zu erhöhen und Skalierbarkeit sicher zu stellen.Die Neuerfindung von Applikationen und Services wird in den Mittelpunkt rücken.
  • Künstliche Intelligenz wird dabei in alle Unternehmensbereiche vordringen.

Während sich die gesamte Wirtschaft zunehmend in die digitale Welt verschiebt, muss es für jeden CXO die erste Priorität sein, sein Unternehmen jetzt für diesen Wettlauf aufzustellen. Wie bei einem Hausbau auch kann eine digitale Unternehmensstrategie nicht auf zusammengeschusterten Altsystemen mit brüchigen Architekturen basieren. Ebenso wenig können moderne Systeme mit jahrzehntealten Methoden entwickelt werden.

CIOs müssen daher jetzt die Weichen stellen und ihre IT Infrastruktur, Applikationen und die Datenarchitektur modernisieren. Nur so schaffen sie eine Basis, um Initiativen für die digitale Transformation des Unternehmens überhaupt unterstützen zu können.

Als “de facto”-Verantwortlicher für die Transformation der IT werden die Kreativität, Überzeugungskraft und Beharrlichkeit des CIOs über den Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Der Fokus muss auf Wachstum liegen und weniger auf IT Operations.

Vor diesem Hintergrund sollten CIOs die folgendenTrends im kommenden Jahr unbedingt im Auge behalten:

1. Cloud, Edge und AI am Endpoint

Die Nutzung von Cloud Services stellt unlängst die Basis moderner IT-Landschaften dar und ist die Hauptquelle für Geschwindigkeit, Flexibilität und Agilität der IT. Dabei werden verschiedene Cloud Ansätze genutzt – Public Cloud, Hosted Private Cloud, On-prem und Edge Endpoints wie zum Beispiel IoT-Endgeräte. Bis 2022 werden 40 Prozent der genutzten Cloud Services Edge Computing beinhalten und 25 Prozent dieser Endpunkte und -systeme werden bereits KI-Algorithmen ausführen. Dadurch wird eine neue, stark verteilte IT-Architektur entstehen, in der die Netzwerk-Konnektivität entscheidend wird.

2. Künstliche Intelligenz (KI) überall

KI war ohne Frage 2018 der größte Aufsteiger. Die Aktivität und das Tempo, mit dem sich KI quasi überall hin entwickelt, ist immens. Die größte Auswirkung hat die zunehmend wichtig werdende Rolle von KI als künftiges Haupt-User-Interface für eine zunehmende Anzahl an Apps und Services. KI wird de facto das neue UI.

Bis 2024 werden KI-unterstützte Benutzeroberflächen und Prozessautomatisierung ein Drittel der heutigen bildschirmbasierten Anwendungen ersetzen. Bis 2022 werden 30 Prozent der Unternehmen Sprachtechnologie für die Kommunikation mit ihren Kunden verwenden.

Aber auch in der IT-Organisation selbst wird KI verstärkt zum Einsatz kommen: Bis 2021 werden 70 Prozent der CIOs Big Data und KI im Bereich IT Operations, -Tools und -Prozesse anwenden, um die IT-Ausgaben zu senken, die Agilität der Unternehmens-IT zu verbessern und Innovationen zu beschleunigen. Die gesteigerte Automatisierung senkt dabei nicht nur die Fehleranfälligkeit, sondern setzt auch wichtige Ressourcen für KI-Initiativen der Fachbereiche frei.Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung entstehen aber auch neue Risiken im Umgang mit KI und Machine Learning. Deshalb müssen Unternehmen den Umgang mit neuen intelligenten Technologien prinzipientreu und transparent steuern, um ein vertrauensvolles Verhältnis mit Mitarbeitern, Kunden und der Öffentlichkeit nicht aufs Spiel zu setzen. 65 Prozent der Unternehmen werden ihre CIOs bis 2022 damit beauftragen, die eigenen Governance-Richtlinien zu überarbeiten und zu modernisieren, um den Chancen und Risiken von KI, ML sowie Datenschutz und Ethik entsprechend zu begegnen.

3. Agile und DevOps als Schlüssel für Geschwindigkeit

Obwohl sich agile Methoden und DevOps bereits in modernen IT-Organisationen bewährt haben, ist der Ansatz in anderen Fachbereichen bisher kaum verbreitet. Da die Vorteile, nämlich Geschwindigkeit und Agilität, auf der Hand liegen, werden 65 Prozent der CIOs bis 2021 agile und DevOps-Methoden auf weite Teile des Unternehmens ausdehnen, um die für die Innovation, Umsetzung und den Wandel notwendige Geschwindigkeit zu erreichen.

Dadurch können IT und Fachbereiche dieselbe Sprache sprechen, die Austauschbarkeit des Teams zwischen verschiedenen Initiativen gewährleisten und eine Synchronisation des Entwicklungsrhythmus sowie einen Erfahrungs- und Lernaustausch realisieren.

4. Wettbewerb um Talente für neue Technologien

Der Fachkräftemangel im IT-Umfeld, insbesondere für neue Technologien, ist bereits heute am deutschen Markt deutlich spürbar. Bis 2022 werden die verfügbaren Talente und Mitarbeiter für moderne Technologien nicht einmal 30 Prozent der weltweiten Nachfrage decken können. Eine effektive Strategie, Mitarbeiter mit entsprechenden Fähigkeiten auszubilden und an das Unternehmen zu binden, wird ein Hauptdifferenzierungsfaktor für Wachstum in der Zukunft sein.

CIOs sollten daher frühzeitig Strategien entwickeln und vielfältige Maßnahmen – von Ausbildung, über Umschulung, RecruitingOutsourcingoder Automatisierung – entwickeln. Nicht zu vergessen: Die Besten werden von den Besten angezogen. Diese nutzen die neusten Technologien, setzen auf konstante Weiterbildung und haben eine starke Reputation.

5. Vertrauen und Sicherheit

Der Dauerbrenner IT-Sicherheit bleibt, den Herausforderungen müssen die IT-Organisationen mit einem Konzept zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit entgegentreten. Statt aber einzig auf Prevention zu setzen, sollten CIOs mit den Fachbereichen zusammen die Profile und Auswirkungen verschiedener Attaken durchspielen und die notwendigen Recoveryschritte planen. Die IT muss dabei zwar die Orchestrierung übernehmen, IT-Sicherheit ist aber der Job aller Mitarbeiter im Unternehmen.

Bis 2020 werden 60 Prozent der CIOs ein Rahmenkonzept für Digital Trust entwickeln, welches über die reine Prävention von Cyberangriffen hinausgeht, und es Unternehmen ermöglicht, sich vor unerwünschten Situationen, Ereignissen und Auswirkungen nachhaltig zu schützen. Technologieseitig werden bis 2022 50 Prozent aller transferierten und gespeicherten Server-Daten verschlüsselt sein, und KI-Anwendungen werden über 50 Prozent der Sicherheitswarnungen verarbeiten.

weiterlesen in Originalquelle, cio.de

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